Informiere dich über die Abgründe der Incels und erfahre, wie aus Selbsthilfe ein tödlicher Hass wurde!
Die Incel-Bewegung hat sich von einer Selbsthilfegruppe für einsame Menschen zu einer gefährlichen Ideologie entwickelt, die Gewalt gegen Frauen glorifiziert und rechtfertigt.
Incels sind ein Produkt eines patriarchalen Systems, das Frauen als Objekte und Männer als Opfer eines von Frauen dominierten Feminismus sieht.
Die Incel-Community nutzt das Internet nicht nur zur Verbreitung ihrer Ideologie, sondern auch zur Rekrutierung neuer Mitglieder, wobei Memes und Codewörter als Mittel zur Stärkung ihrer kollektiven Identität dienen.
Die Incel-Subkultur entstand aus einer Selbsthilfegruppe für Menschen, die unfreiwillig im Zölibat leben. Über die Jahre radikalisierte sie sich jedoch zunehmend und entwickelte eine frauenfeindliche und gewaltbereite Ideologie. Incels sind überwiegend junge Männer, die glauben, ein Anrecht auf Sex mit Frauen zu haben. Sie fühlen sich von attraktiven Frauen, den "Stacys", zurückgewiesen und wenden ihren Hass und ihre Wut gegen Frauen im Allgemeinen. Sie sehen im Feminismus die Ursache für ihre vermeintliche Sexlosigkeit und glauben, dass früher jeder Mann das Recht auf eine Frau hatte. Ihre frauenfeindliche Ideologie basiert auf Verschwörungstheorien, Selbsthass und Nihilismus.
Viele Incels radikalisieren sich in Online-Foren und feiern Attentäter wie Elliot Rodger. Der Frauenhass von Incels ist jedoch kein Randphänomen, sondern in der patriarchalen Gesellschaftsstruktur weit verbreitet. Incels neigen zu rechtsradikalem Gedankengut und Terrorismus. In den letzten Jahren gab es mehrere Anschläge von Incels, bei denen viele Menschen starben. Auch der Attentäter von Halle stand der Incel-Ideologie nahe. Es ist wichtig, der Radikalisierung von Incels entgegenzuwirken und frauenfeindliche Strukturen in der Gesellschaft zu überwinden.
Wissen Sie was, liebe Leser*innen? Eigentlich würde ich dieses Buch lieber gar nicht schreiben müssen. Es gibt so viel schönere Dinge, als sich durch die frauenfeindlichen Hasstiraden frustrierter junger Männer zu lesen. Kätzchen kraulen. Mit der besten Freundin Champagner trinken. Feministische Graphic Novels lesen. Pen-and-Paper-Kampagnen spielen. Sogar sich die Zehennägel zu schneiden ist angenehmer als die Recherche in Incel-Foren! Aber, um mal mein eigenes Motto zu zitieren: Irgendeine muss es ja tun.
Lange Zeit war es so, dass viele Zuhörerinnen oder Leserinnen – vor allem ein Publikum über 35 oder Personen, die weniger internetaffin sind als ich – mir sagten, dass sie gerade zum ersten Mal in ihrem Leben mit dem Thema konfrontiert worden wären, wenn ich über Incels sprach oder schrieb. Incels waren lange Zeit ein primär nordamerikanisches Phänomen. In Deutschland berichtete man erst im Rahmen des Anschlags von Elliot Rodger in Santa Barbara 2014 und dann auch im größeren Rahmen, als Alek Minassian 2018 in Toronto mit einem Sprinter in eine Menschenmenge raste.
Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt sowohl intensiv mit der Geschlechterideologie der Alt-Right als auch mit der sogenannten »Manosphere«, also einem Online-Netzwerk antifeministischer Männerrechtsgruppen, befasst, einen Vortrag zum Thema konzipiert und begann, stärker zu dem damals in Deutschland noch vergleichsweise obskuren Thema Incels zu recherchieren.
Das alles änderte sich nach dem 9. Oktober 2019, als ein junger Rechtsradikaler an Jom Kippur ein Attentat auf die Synagoge in Halle verüben wollte und seine Tat live im Internet teilte. Auch wenn die Tat, die zwei Menschen – Jana S. und Kevin L. – das Leben kostete, kein explizites Incel-Attentat, sondern ein antisemitischer Angriff war, stellten zahlreiche Medien, von der BILD-Zeitung bis hin zum leninistischen Blog Klasse gegen Klasse, die Frage: »War der Täter ein Incel?« Diese Frage liegt nicht fern, da der Täter sowohl in seinem Livestream als auch in seiner – dem Namen eines Manifestes unwürdigen – veröffentlichten Tatbeschreibung unter anderem Codes und Memes der von Incels frequentierten Imageboards wie 4chan verwendete, ein Alek Minassian gewidmetes Lied des Rappers EggWhite hörte und durch seine Selbstgeißelung als »Versager« und »NEET« stark an den in hunderttausenden Foreneinträgen zelebrierten Selbsthass von Incels erinnerte.